Der letzte Königsdorfer Flugpionier beendet seine LaufbahnFr, 06. Dez 2013
Mit Helmut Hasch (76) aus Wolfratshausen hat der letzte Segelflugpilot aus der Gründerzeit des Segelflugzentrum Königsdorf seine fliegerische Karriere nach 57 Jahren Fliegerei nun beendet. „Ich bin 76 Jahre jung und ich denke es ist die richtige Zeit um aufzuhören“, erzählt der ehemalige Fuhrunternehmer, der bis vor zwei Jahren noch in seinem Betrieb mitgearbeitet hat.Helmut Hasch landet nach 57 Jahren Fliegerei das letzte MalSein Wunsch einmal zu fliegen begann schon 1946 als die amerikanischen Soldaten in Wolfratshausen auf dem heutigen Gewerbegebiet einen Militärflugplatz betrieben. Die Soldaten waren sehr kinderfreundlich und so durfte Hasch als kleiner Junge manchmal in einem kleinen „Aufklärer“ mitfliegen und auch das Ruder mit bedienen. In den 50er Jahren trat er der Segelfluggruppe Isartal bei, die zu diesem Zeitpunkt bei Degerndorf Gummiseilstarts mit ihrem Schulgleiter vom Typ SG 38 durchführte. Einen Fluglehrer im Doppelsitzer gab es damals nicht. Anfänglich wurde das Flugzeug daher nur über den Boden gezogen anstatt in die Luft zu gehen, um so die Wirkung der Ruder zu erspüren. Hasch erinnerte sich hierbei daran, als er bei seinem dritten Rutscher abhob und danach einwandfreie im Kartoffelacker landete. Die Ängste seines Fluglehrer Erhard Samper konnte er erst hinterher nachvollziehen. Im Jahre 1959 machten die Segelflieger nach mehrjähriger Suche nach einem geeigneten Segelfluggeländes unter abenteuerlichen Bedingungen die ersten Probestarts auf nassen Streuwiesen am nördlichen Rand der Königsdorfer Filz, dem Gelände, das man heute als Segelflugzentrum Königsdorf kennt. Hier gehörte Helmut Hasch damals zu den ersten Piloten und mit ihm beendet nun der letzte aktive Pilot der Anfangszeit seine fliegerische Laufbahn. Das Fliegen lag ihm im Blut, denn bereits nach 22 Starts absolvierte er in Königsdorf seinen ersten Alleinflug. Es gibt viele nette Episoden im Laufe seiner 57-jährigen aktiven Zeit auf die er gerne zurückblickt, wie z.B. als er gemeinsam mit dem damaligen Regierungspräsidenten von Oberbayern Raimund Eberle einen Looping über dem Hof eines Freundes von Eberle geflogen ist. Bei seinem längsten Segelflug war er achteinhalb Stunden am Stück in der Luft und ist teilweise über 5000 Meter hoch geflogen. Das schönste Flugerlebnis bei seinen über 2000 Starts war aber, so erzählt Hasch, eine einwöchige Flugrundreise mit dem Motorsegler, gemeinsam mit Fred Fieber in den 80er Jahren, der sie bis zur französischen Atlantikküste nach Le Havre und über Paris zurück nach Königsdorf brachte. |
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