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Mit dem Schlacro aufs Siegerpodest

Sa, 14. Jun 2014

Königsdorfer Piloten holen Gold und Bronze

Auf dem Flughafen Hof-Plauen fanden letzte Woche die offenen bayerischen Meisterschaften im Motorkunstflug statt. Insgesamt traten die besten 16 Piloten aus Deutschland gegeneinander an. Vom SFZ Königsdorf waren mit Sascha Odermann und Christoph Heinen gleich zwei Piloten dabei. Beide starteten mit der MÜ 30 einer Eigenkonstruktion der in Königsdorf beheimateten Akaflieg München e.V. Dieses Flugzeug, welches sowohl für den Kunstflug, als auch für das Schleppen von Segelflugzeug von den Studenten konzipiert wurde, wird daher auch Schlacro, als Kombination aus Schleppen und Accrobatic genannt. In der vorherigen Woche war der Schlacro noch auf der internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin zu sehen und am Flugfest Anfang September wird er in Königsdorf zu sehen sein.

senkrecht nach oben in der Luft steht der Schlacro bei den Bayerischen Kunstflugmeisterschaften Sascha Odermann (rechts) und Christoph Heinen (links) vom SFZ Königsdorf holen bei den bayerischen Kunstflugmeisterschaften Gold und Bronze Sascha Odermann (links)  und Christoph Heinen (rechts) vom SFZ Königsdorf holen bei den bayerischen Kunstflugmeisterschaften Gold und Bronze

Wettbewerbspremiere für Piloten und Flugzeug

Die beiden Königsdorfer Kunstflieger, die beide schon mehrfach an Segelkunstflugmeisterschaften teilgenommen haben, starteten erstmals bei einer Motorkunstflugmeisterschaft. Auch für den Schlacro war es seine Wettbewerbspremiere. Die Flugzeuge werden je nach Leistungsstärke in diverse Klassen eingeteilt. Odermann und Heinen starteten mit dem Schlacro, der über einen 300 PS starken Motor verfügt in der Intermediate Klasse gegen starke andere Flugzeuge wie die Extra 300 oder die russische Yak55, die alle deutlich mehr PS aufweisen.

Präzision in der Luft wird bewertet

Beim Wettbewerbskunstflug geht es um die präzise Beherrschung eines Flugzeuges im drei-dimensionalen Raum. Es wird die volle Konzentration der Piloten gefordert, damit eine senkrechte Linie nach oben oder unten auch wirklich senkrecht ist und ein Looping wirklich rund wird und nicht wie ein Osterei in der Luft steht. Geflogen werden alle Programme in einem Würfel mit einer Kantenlänge von 1000 m - mit einer Untergrenze von 450 m - der sogenannte Box. Die Schiedsrichter sitzen am Boden in 150 – 200 m Entfernung zur Box und bewerten jede Figur mit einer Note von 10 bis 0, ähnlich dem Wertungssystem beim Eiskunstlauf. Außer der Note für die einzelnen Figuren fließt auch noch eine Raumnote in die Bewertung ein, die die Positionierung der Figuren in der Box bewertet.

Nach der bekannten Pflicht werden weitere unbekannte Pflichtprogramme geflogen

Schon beim ersten Flug, der Bekannten Pflicht, konnte sich Christoph Heinen mit der Mü30 aus Königsdorf an die Spitze setzen und Sascha Odermann flog auf Platz 3. Es folgten weitere unbekannte Pflichtprogramme, bei der die Art und die Reihenfolgeder zu fliegenden Figuren die Piloten jeweils erst kurz vor dem Start erfahren und das Programm somit nicht mehr geübt werden kann. So sieht man die Piloten wie Schlafwandler auf dem Flugplatz auf und ablaufen um das Programm mental zu trainieren. Mit jedem weiteren Flug flog Odermann sich immer weiter nach vorne und dominierte sogar die beiden letzten Durchgänge mit sehr guten Wertungsnoten. Bei diesen unbekannten Programmen zeigte sich das fliegerische Geschick bezüglich Genauigkeit und Beherrschung des Flugzeuges im dreidimensionalen Raum besonders. Durch seine lange Kunstflug-Erfahrung aus dem Segelflug konnte Odermann seine fehlende Wettbewerbserfahrung im Motorkunstflug mehr als ausgleichen.

Zwei SFZ Piloten am Treppchen

Odermann wurde am Ende mit deutlichem Abstand Bayerischer Meister und auch Christoph Heinen konnte für das SFZ Königsdorf mit dem dritten Platz noch aufs Treppchen fliegen. Zweiter wurde Steffen Fliedner vom LSV Ilmenau im Thüringer Wald auf der russischen Yak55 mit 400 PS.

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