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Mit Sonnenaufgang zum Ligaflug gestartet

Mo, 17. Jun 2019

SFZ Königsdorf holt doppelte Frühjahrsmeisterschaft

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Die Segelflugbundesliga läuft über 19 Wochenenden zwischen Ende April und Ende August, daher gibt es keine echte Halbzeit. Allerdings hat sich als Gegenstück zur Herbstmeisterschaft in der Fußballbundesliga bei den Segelfliegern die sogenannte Frühjahrsmeisterschaft nach der letzten Runde vor der Sonnwende als inoffizieller Titel eingebürgert. Dieser geht nach nun neun geflogenen Runden, sowohl in der internationalen Alpenliga, als auch in der U 25 Junioren Bundesliga nach Königsdorf.

Samstag Föhn in den Morgenstunden

Am Samstag startete Mathias Schunk bereits um kurz vor sechs. Der relativ starke Südwind sollte sich laut Prognose gegen 10 Uhr legen, so dass deren Nutzung im Hangflug nur ganz in der Früh möglich war. Zwischen Wilder Kaiser und Hochkönig erflog Schunk dann bei seiner ersten Runde auch eine sehr flotte Schnittgeschwindigkeit von 141 km/h. Als er das zweite Mal gen Osten flog ließ der Südwind bereits nach, so dass er am Steinernen Meer bereits Probleme bekam, weil er zu tief kam und sich mit schwachen Aufwinden begnügen musste. Am Ende der zweieinhalbstündigen Wertungszeit war Schunk wieder am Wilden Kaiser, der Schnitt war jedoch auf insgesamt 123,2 km/h gesunken. Für die Ligawertung wird die geflogene Schnittgeschwindigkeit noch mit dem Flugzeug Handicap Faktor multipliziert, um die unterschiedlichen Flugleitungen der Segelflugzeuge auszugleichen, so dass für Schunk 103,8 Geschwindigkeitspunkte in die Wertung kamen, die schnellste des gesamten Samstags in Europa, wie sich am Abend zeigen sollte. Um kurz nach zehn landete Schunk wieder in Königsdorf, wo die Kollegen gerade dabei waren ihre Flugzeuge zum Start vorzubereiten.

Zweite Tagesrunde in schwacher Thermik und im Nordwind

Kurz nach elf Uhr starteten dann die anderen Piloten für ihre Ligaflüge. Benjamin Bachmaier und Vincent Heckert machten den Anfang. Andrea Abt, Jonathan Cross, Johannes Beyer, Fritz Vollmer und das Doppelsitzer Duo Volker Kempf/Marc Brockmann folgten hinterher, ebenso wie Armin Behrendt in einem doppelsitzigen Arcus, bei dem Mathias Schunk als Copilot nochmals einstieg. Mittlerweile hatte die Thermik eingesetzt, die jedoch nicht besonders gut war, dafür hatte der Wind auf Nord gedreht, so dass die Piloten nun, im Gegensatz zum morgendlichen Flug von Schunk diesen an der Nordseite der ersten Hangrücken nutzten. Zwischen Inn-und Lechtal erzielten sie ihre Ligawertung, wobei Benjamin Bachmaier mit 83,99 Geschwindigkeitspunkten der schnellste war. Behrendt/Schunk brachten es auf 79,2 und Jonathan Cross auf 78,6 Ligapunkte. Bei den Junioren waren leider nur zwei Piloten am Start, wobei Beyer 77,7 km/h erzielte und Heckert es auf 67,9 km/h brachte. "Erst im Süd-, danach im Nordwind geflogen, ein total verrücktes Wetter, das ich so noch nie erlebt habe", beschreibt Schunk die ungewöhnliche Wetterlage.

Samstag Abend wird das zwischenzeitliche Rundentriple gefeiert

Bei den Junioren schaffte am Samstag in ganz Deutschland kein Team drei Wertungen zu erfliegen, so dass das Königsdorfer Duo Beyer/Heckert in Führung der U 25 Liga lag. In der samstäglichen Zwischenwertung stand das SFZ damit sogar in allen drei Ligen an der Spitze und da die Wetteraussichten für Sonntag lediglich für den Westen und Nordwesten Deutschlands, sowie für die Alpensüdseite gute Bedingungen versprach, machte man sich berechtigte Hoffnungen auf ein mögliches Rundentriple. Am Sonntag war man in Königsdorf wettertechnisch dann einmal mehr zum Zuschauen verbannt, was die Konkurrenz fliegt, was den SFZ Ligapiloten diese Saison nun schon zum dritten Mal passiert. Während es die Piloten aus Ludwigshafen und dem AC Nastätten nicht schafften an Königsdorf vorbeizuziehen, sondern aufaddiert acht, bzw. zwanzig km/h langsamer als das SFZ waren, konnte die SFG Stadtlohn im Münsterland mit 297,2 km/h an Königsdorf vorbeiziehen und sich den Rundensieg holen. Bei den Junioren war es die FG Oerlinghausen aus der Nähe von Bielefeld, die als eines von insgesamt überhaupt nur zwei Teams des Wochenendes drei Juniorenwertungen schaffte und damit zum Rundensieg flog. Das SFZ behauptete aber zumindest den zweiten Rundenplatz. In der Alpenliga trumpften am Sonntag erwartungsgemäß die Vereine auf der Alpensüdseite auf, allen voran die italienischen. Auch hier behauptete das SFZ am Ende den zweiten Rundenplatz, knapp vor Trento und dem Centro Vol. Nord Est, dessen Piloten nördlich von Udine starten. Lediglich der AeC Vol. Adele Orsi, unweit des Lago Maggiore beheimatet, zog an Königsdorf vorbei und holte den Rundensieg nach Italien.

SFZ steht zweimal an der Tabellenspitze

Während das SFZ in der deutschen Bundesliga vier Plätze gut machen konnte und nun mit Tabellenplatz 14 wieder in der ersten Tabellenhälfte rangiert, setzten sich die Junioren wieder vor Lichtenfels an die Tabellenspitze. In der internationalen Alpenliga behielt das SFZ ebenfalls die Tabellenführung vor dem SMBC Kirchdorf/Micheldorf aus Österreich. "Ein überaus erfolgreiches Wochenende, auch wenn am Ende aus dem erhofften Rundentriple "nur" ein Vizetriple geworden ist", resümiert Pressesprecher Schunk das Wochenendergebnis. "Die letzten Jahre hatten die Frühjahresmeister, ähnlich wie in der Fussball Bundesliga ja meistens auch, auch am Ende die Nase vorne, wir gehen als sehr optimistisch in die zweite Saisonhälfte", so Schunk weiter.

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