Schieck fliegt zu WM GoldMi, 14. Aug 2024
Segelkunstflug Weltmeisterschaft in Oschatz/SachsenDie Deutschen Teamweltmeister im Segelkunstflug: v.l.n.r.: Wolfgang Schieck vom SFZ Königsdorf, Moritz Kirchberg, Ober-Mörlen, Teamchefin Franziska Kaiser mit Sohn Jamy und Michael Spitzer vom LSV Sauerland (Foto: Martin Pohl)
Ganz oben am Podest stand bei der Siegerehrung zur Segelkunstflug Weltmeisterschaft Wolfgang Schieck (zweiter von links) vom SFZ Königsdorf, gemeinsam mit seinen Teamkameraden Moritz Kirchberg, Ober-Mörlen, Teamchefin Franziska Kaiser und Michael Spitzer vom LSV Sauerland (Foto: Martin Pohl)
Vom 31. Juli bis zum 10. August trafen sich die weltbesten Segelkunstflieger aus elf Nationen im sächsischen Oschatz zur Segelfkunstflug Weltmeisterschaft, womit nach 30 Jahren Pause wieder einmal eine solche Weltmeisterschaft in Deutschland stattfand. Insgesamt waren in zwei Wertungsklassen 54 Piloten und Pilotinnen am Start. Genutzt wurden speziell für den Kunstflug konstruierte Segelflugzeugen wie Swift und Fox. Wolfgang Schieck vom Segelflugzentrum Königsdorf flog in der Einzelwertung auf den vierten Platz und in der Mannschaftswertung wurde er gemeinsam mit Moritz Kirchberger und Michael Spitzer Teamweltmeister. Schieck, der erst vor zwei Wochen seinen deutschen Meistertitel verteidigt hatte, konnte seine Platzierungen von der letzten WM 2023 nochmals steigern, als er fünfter in der Einzelwertung und mit dem Team Vizeweltmeister wurde. Er erreichte damit seine bisher persönlich besten Platzierungen bei Weltmeisterschaften. Insgesamt fünf Wertungsflüge Bei dem ersten zu fliegenden Flugprogramm, dem sogenannten Free-Known Programm, bei dem fünf festgelegte Figuren mit fünf selbst gewählten, aber gewissen Regeln der Schwierigkeit genügenden Figuren, zu einem möglichst flüssigen Programm zusammengefügt werden müssen, landete Schieck auf einem guten 8. Platz. Der spätere Weltmeister Maciej Pospieszynski aus Polen begann gleich mit einem Tagessieg beim ersten Wertungsflug. Aus Wettergründen konnten insgesamt nur fünf der maximal sechs Programme geflogen werden. Wolfgang Schieck belegte bei den beiden folgenden unbekannten Programmen die Tagesplätze vier und fünf. Diese Programme darf keiner darf üben, sie werden am Tag vorher erst veröffentlicht und alle Teilnehmer müssen bis zu ihrem Wertungsflug am Boden bleiben. Die Kampfrichter sitzen am Boden, 500 Meter neben der sogenannten Kunstflugbox und bewerten alle Flüge, ähnlich wie beim Eiskunstlauf. Diese virtuelle Kunstflugbox erstreckt sich über 1000 mal 1000 Meter und beginnt in 200 Meter über dem Flugplatz und endet in 1200 Meter. Markierungen am Boden zeigen die seitlichen Begrenzungen, die Flughöhe liest der Pilot auf seinem Höhenmesser ab. Ob sich das Flugzeug innerhalb der Box bewegt, wird elektronisch überwacht, wer sie verlässt, bekommt Strafpunkte, genauso für die unsaubere Ausführung von Flugfiguren. Schieck berichtet: "Beim fünften Wertungsflug hatte ich etwas Glück, als ich bei einem Loopingbogen einen Stopp vergessen habe und dass die Schiedsrichter das nicht noch stärker bestraft haben." Mit Tagesplätzen drei und sechs am Ende auf Einzelrang vier und zu Mannschaftsgold Am Freitag, dem letzten möglichen Wertungstag mussten die Piloten sehr lange warten, aber der Wind ging nie unter 36km/h (10 Meter pro Sekunde), womit letztendlich nicht mehr gestartet werden konnte. "10 Meter pro Sekunde hört sich nicht besonders wild an, wenn man aber bedenkt, dass man bei dem Flugprogramm, dass etwa etwa 150 Sekunden dauert dann um ca. 1,5km verweht würde, ist das schon recht viel", erklärt Schieck das Limit. Schieck hatte sich mit guten Flügen und Tagesplätzen drei und sechs bei dem vierten und fünften Wertungsflug den vierten Gesamtplatz, hinter seinem Teamkameraden Moritz Kirchberger und vor Michael Spitzer gesichert. In der Teamwertung gewann Deutschland knapp vor Polen und Tschechien. "Mit dem Mannschafts-Gold ist für mich ist ein jahrelanger heimlicher Traum in Erfüllung gegangen", resümiert Schieck überglücklich, der bisher bereits an neun Weltmeisterschaften teilgenommen hatte. "Bei der Siegerehrung zur deutschen Nationalhymne oben am Treppchen zu stehen, war sehr ergreifend", so Schieck weiter. Auf dem Königsdorfer Flugplatzfest am 7. und 8. September kann jedermann die Kunststücke, die Wolfgang Schieck in den Himmel zaubert bewundern. |
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