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Mit dem Segelflugzeug auf dem Strich

So., 20. Okt. 2024

Fritz Kraatz Gedächtnisfliegen der Segelflieger

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Mit dem Segelflugzeug so nah wie möglich an der Linie zu landen galt es am Samstag beim Fritz Kraatz Gedächtnis Fliegen. Tamas Hajduk traf dabei die Linie exakt.

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Siegerehrung des Fritz Kraatz Gedächtnisfliegen in Königsdorf: v.l.n.r.: Vorstand Alico Sternbeck , Tamas Hajdu und Vorjahressieger Rainer Vorwerg.

Segelfliegen ist ein ganz besonderer Sport. Fliegen ohne Motor, mit Sonne und Wolken, sich von Aufwinden tragen lassen, die Welt von oben aus der Vogelperspektive sehen. Wettbewerbe gibt es in diesem Sport seit über 100 Jahren. Im Jahr 1920 fand in der Rhön auf der Wasserkuppe der erste Segelflugwettbewerb statt. Über kurze Hüpfer kamen die damals 25 Piloten selten hinaus, der 500m weite Flug von Willy Pelzner war damals fast schon eine Sensation. Heute fliegen die Piloten in ihren modernen Segelflugzeugen nicht selten in einem Stück über 1000km weit.

Einen Wettbewerb der etwas anderen Art, bei dem es nicht um große Flugstrecken ging, fand am letzten Samstag in Königsdorf statt. Inzwischen schon traditionell im Oktober, wenn die Thermik keine großen Streckenflüge mehr zulässt, findet das Fritz Kraatz Gedächtnisfliegen, nun schon zum 29. male statt. Die Piloten des Segelflugzentrums trafen sich, um den 1996 verstorbenen Gründervater des Flugplatzes, Fritz Kraatz zu gedenken. Hierbei geht es für die Damen und Herren der Lüfte bei diesem Spaß Wettbewerb darum, so nah wie möglich an einer Linie aufzusetzen. Gewertet wurde der Aufsetzpunkt des Hauptfahrwerks, wobei Landungen vor der Linie als ungültig galten. Am Ende des Flugtages standen 78 Starts an den beiden Startwinden im Flugbuch.

Kraatz war von 1958 bis 1982 Vorsitzender der Segelfluggruppe Isartal. Beim Zusammenschluss zur Segelflugplatzgemeinschaft Königsdorf im Jahr 1963 war er der Gründungsvorsitzende. Den Aufbau des Segelflugzentrums hatte er über viele Jahre hinweg engagiert mit gestaltet. In seiner Amtszeit wurden die Weichen für den Ausbau der ehemaligen Sumpfwiese zu dem heute vorbildlichem und einem der sportlich erfolgreichstem Segelflugplätze weltweit gestellt. Heute profitieren knapp 400 Mitgliedern mit mehr als 70 Segelflugzeugen von der Weitsicht und der unendlichen Kleinarbeit von Fritz Kraatz und seinen Mitarbeitern der ersten Stunde. Viele Piloten von heute wissen gar nicht, dass in den Anfangszeiten aufgrund des hohen Wasserstandes oft nur wenige Flugtage möglich waren, so wie z.B. im Jahre 1961, als es im ganzen Jahr insgesamt nur sechs Tage waren, an denen ein Flugbetrieb möglich war. So organisierte Kraatz u.a. den Grundkauf, den Bau der Asphaltbahn, um unabhängig vom Wasserstand im Moor zu werden, sowie die Errichtung eines beschränkten Bauschutzbereiches und die unbefristete Platzgenehmigung, die 1969 erfolgt ist und legte so den Grundstein für den heutigen Erfolg.

Den ersten Preis beim diesjährigen Ziellandewettbewerb erflog sich der 25-jährige Tamas Hajdu, der als 15-jähriger mit dem Segelfliegen begonnen hatte. Am Tag des Ziellandewettbewerbs jährte sich sein erster Alleinflug zufällig auf den Tag genau zum zehnten Mal. Er landete das etwa 350 kg schwere Segelflugzeug vom Typ ASW 28 exakt auf der zu treffenden Aufsetzlinie und erhielt damit den Wanderpokal. Nur 1,50 Meter weiter weg von der Linie landeten mit der normalen Aufsetzgeschwindigkeit von knapp 80 km/h die beiden Doppelsitzergespanne Sascha Rommel / Fabian Sturm und Friedrich Backhaus / Olivia Morell.

Alexander Kraatz, Sohn des verstorbenen Fritz Kraatz, der in den 50er Jahren, den Anfängerjahren der Segelfliegerei ebenfalls dabei gewesen ist und bis in die 80er Jahre aktiver Segelflieger war, konnte dieses Jahr krankheitsbedingt nicht wie sonst üblich zum Flugplatz kommen, wo er auch des Öfteren schon im Doppelsitzer teilgenommen hatte, ließ aber für den Wettbewerb und die abendliche Feier gutes Gelingen schöne Grüße ausrichten. Bei der Siegerehrung erinnerte Flugplatzchef Alico Sternbeck nicht nur an die Leistungen von Fritz Kraatz und seinen Mitstreitern, sondern auch an Edi Eichenseher, der lange Jahre als Wettbewerbsleizer agiert hatte. Vorjahressieger Rainer Vorwerg übergab anschließend den Wanderpokal an Tamas Hajdu.

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