Aufwind für die UmweltMi., 09. Juli 2025
Königsdorfer Segelflieger starten mit neuer Winde durchAlico Sternbeck, Sascha Odermann und Christian Pfeifer sind stolz auf die neue Sechs-Trommelwinde der Königsdorfer Segelflieger (Fotos: Mathias Schunk)
Fast lautlos in den Himmel – und das künftig noch umweltfreundlicher: Auf dem Segelflugplatz Königsdorf hat sich in den letzten Monaten viel bewegt. Das Segelflugzentrum hat eine neue Startwinde in Betrieb genommen, die nicht nur deutlich leistungsfähiger ist, als ihre Vorgänger, sondern vor allem eines verspricht: noch mehr leise, klimafreundliche Starts. „Segelfliegen ist von Natur aus eine sehr umweltschonende Form des Fliegens. Wir wollen diesen Vorteil weiter ausbauen – mit moderner Technik und nachhaltigem Betrieb“, sagt Flugplatzchef Alico Sternbeck. Mehr Kapazität, weniger LärmDie neue Sechs-Trommelwinde ist ein echter Fortschritt. Statt wie bisher vier können nun sechs Segelflugzeuge nacheinander gestartet werden – effizient, ruhig und mit sehr kurzen Wartezeiten. "Wir brauchen statt der zwei Windenfahrer, die bisher die beiden Winden mit jeweils zwei Seilen nebeneinander betrieben haben, auch nur noch einen Windenfahrer", erklärt Sternbeck. Auch die Effizienz beim Seile Ausziehen erhöht sich um 50%, da jetzt immer gleichzeitig sechs, statt bisher nur vier Seile mit dem Seilrückholfahrzeug ausgezogen werden. "Dieses Auto wird liebevoll „Lepo“ genannt, als rückwärts gelesener Opel, dem ersten Rückholfahrzeug", erzählt Pressesprecher Mathias Schunk. Bereits an den ersten Betriebstagen wurden Startzahlen erreicht, die bisher nur an wenigen Spitzentagen möglich waren. „Für unsere Flugschüler ist das ein riesiger Vorteil, weil wir mehr Starts pro Tag anbieten können – und das auf leise und umweltschonende Weise“, erklärt Sascha Odermann, Betriebsleiter des Flugplatzes, den viele durch seine Kunstflugvorführungen vom Königsdorfer Flugfest, oder durch das Wiesenherz über dem Oktoberfest her kennen. Auch für die Region hat das Vorteile: Durch die höhere Kapazität bei Windenstarts kann der Einsatz motorisierter Schleppflugzeuge weiter reduziert werden. Das bedeutet: weniger Lärm, weniger Emissionen – und eine noch bessere Integration in die Umgebung. Auf dem Weg zum Öko-Start aus SonnenstromDer nächste Schritt ist bereits in Planung: Der Umbau der Winde auf einen elektrischen Antrieb. „Unsere Hallendächer sind mit Solaranlagen ausgestattet – unser Ziel ist, den Strom für unsere Starts komplett selbst zu erzeugen“, so Christian Pfeifer, Projektleiter der neuen Winde, der auch den Umbau mit vorbereitet. „Damit würden wir den Traum vom lautlosen, lokal erzeugten Startstrom Wirklichkeit werden lassen,“ so Sternbeck. Ein Gemeinschaftsprojekt mit RückenwindDie neue Winde ist nicht nur ein technischer Fortschritt – sie ist Ausdruck eines lebendigen Vereinslebens am Segelflugzentrum, in dem viele mit anpacken. Vom Umbau der Infrastruktur über die Schulung der Windenfahrer bis hin zur Organisation des Flugbetriebs – das gesamte Projekt wurde von den Mitgliedern gemeinsam gestemmt. „Dass wir das als Team geschafft haben, macht uns besonders stolz“, sagt Sternbeck. „Hier zeigt sich, was Ehrenamt und Gemeinschaft leisten können.“ Flugzeugschlepp bleibt wichtig für große StreckenflügeDer Flugplatz ist überregional und international bekannt für beeindruckende Streckenflüge und sportliche Erfolge. Für lange Leistungsflüge bleibt der Flugzeugschlepp weiterhin notwendig – „Gerade morgens fehlt oft der direkte Thermikanschluss – da müssen wir bis an die Voralpen schleppen“, erklärt Pressesprecher Mathias Schunk. „Aber am Nachmittag bringt uns die neue Winde deutlich mehr Kapazität.“ Flugplatzchef Sternbeck ist auf das geleistete stolz: "Das Segelflugzentrum Königsdorf zeigt, wie moderner Luftsport mit Verantwortung und Umweltbewusstsein zusammengehen kann – ein echtes Vorbild weit über die Region hinaus." |
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